Diwali – Das Lichterfest
Immer 20 Tage nach Dashahara, bei Neumond, beginnt das hinduistische Lichterfest ‚Diwali‘,
was hier zugleich den Neujahresanfang darstellt. Es ist ein bis zu 5 Tage langes
Fest, welches je nach Region variierende Bedeutungen hat. Für uns äußerten sich
die Feierlichkeiten zuerst einmal an sauberen Straßen und einem plötzlichen, allgemeinen
Putzrausch. An Diwali wird grundsätzlich aufgeräumt, geputzt und die Häuser mit
vielen Lichtern geschmückt. Dies hat folgenden Glauben als Hintergrund: Am
dritten Tag, soll die Göttin des Wohlstandes ‚Lakshmi‘ die Familien in ihren
Häusern besuchen, um ihnen eine gute Zukunft zu bringen. Allerdings lässt sich
diese von Schmutz abschrecken, sodass man Lakshmi in einem sauberen Haus empfangen
muss und es gut beleuchten sollte, damit sie es findet. Am dritten Tag
erreichen die Feierlichkeiten demnach auch ihren Höhepunkt und wie an Sylvester
bei uns, werden Raketen in die Luft geschossen und Feuerkracher gezündet.
Gleichzeitig beschenken sich die Menschen im engsten Kreis, so wie bei uns an
Weihnachten. Die fröhliche Stimmung, die vielen kleinen Lichter und
Lichterketten, die Musik auf den Märkten und die Feuerwerkskracher erzeugten bei
uns eine Mischung aus Weihnachts- und Sylvesterstimmung in einem.
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Blick auf die Festung |
3 Tage in Jaisalmer
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Das ist keine besondere Sehenswürdigkeit, sondern Standard |
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Entspannen auf Jaisalmers Dachterassen |
Da Karen Kontakte in Jaisalmer hat, haben wir die Möglichkeit
über Diwali dorthin zu fahren sofort beim Schopf gepackt, zumal auch alle
Projektmitarbeiter zu ihren Familien fuhren. Obwohl Diwali eigentlich ein
hinduistisches Fest ist und Jaisalmer an der Grenze zu Pakistan eher muslimisch
geprägt ist, hätten wir wohl an keinem besseren Ort sein können. Jaisalmer ist
eine relativ kleine Stadt von ca. 60 000 Einwohnern, von Wüste umgeben und aus
gelbem Sandstein in sehr traditionellem Stil gebaut. Das Zentrum und
Wahrzeichen ist eine große, erhöhte Festung, in
der seit der Gründung Jaisalmers 1156 n. Chr.,
Menschen leben und arbeiten. Mittlerweile ist in Jaisalmer nicht mehr der
Handel an einer wichtigen Wüstenroute die Haupteinnahmequelle, sondern der
Tourismus. Trotzdem hat es seinen Reiz nicht verloren und wir haben die Tage
sehr genossen: Durch die alten Straßen und Gemäuer in der Festung zu laufen, über
enge Treppen auf Dacherestaurants zu steigen, um dann auf Kissen sitzend und
mit gutem Essen den Sonnenuntergang über der Wüste zu beobachten oder einen
wunderbaren Lassi (Spezialität in der Region, eine Art Milchshake mit
verschiedenen Zusätzen) in den engen alten Gassen zu trinken, hat uns in eine
träumerische Stimmung gebracht – wir wollen zurück! Die Abende haben wir auf
dem Dach unseres Hotels verbracht, Feuerwerk betrachtet, nette Reisende von
überall her kennengelernt und das beste Fleisch, das wir bis jetzt in Indien
hatten gegessen: Ziege.
Eine Nacht in der
Wüste
Nahezu jeder, der Jaisalmer besucht, bucht auch gleich eine
Kamelsafari mit. Die Möglichkeit in der Wüste unter freiem Himmel zu schlafen,
wollten wir uns selbstverständlich auch nicht entgehen lassen. Wir hatten zwar
nur einen kurzen Ritt zu einer nahegelegenen Düne, der hat aber auch gereicht.
So gemütlich ein Kamelritt auch klingen mag, uns waren 2 Stunden genug. Dort
wurde uns beigebracht, im
‚Desert-Style‘
zu kochen – das können wir nun also auch. Die romantischen Beschreibungen vom
Himmel in der Wüste sind in jedem Fall nicht übertrieben. Wir hatten Glück
gerade Mondfinsternis zu haben, sodass wir eine unglaublich Menge an Sternen
sehen konnten und am nächsten Morgen um eine schöne Erfahrung reicher, zum
Hotel zurückgekehrt sind.
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